Unmut über Baustraße wächst
von Kerstin Biehl
Mittelbuchen – Die Szene, die sich am Mittwochvormittag gegen 8.30 Uhr an der Baustraße zum Baugebiet „Landgut“ im Nordwesten Mittelbuchens abspielt, ist kein Einzelfall:
Am oberen Ende der Baustraße steht ein Lkw. Augenscheinlich steckt er fest. Um ihn herum mehrere Männer die miteinander diskutieren. Ein Fenster im Obergeschoss eines unmittelbar an die Baustraße angrenzenden Hauses öffnet sich. Eine Anwohnerin ruft sichtlich erbost heraus: „Heute morgen um halb sieben ist der erste gefahren! Gesternabend um halb neun der letzte!“. Einer der Herren, die sich um den fest hängenden Lkw geschart haben blickt auf – es folgt ein kurzer Austausch vermeintlicher Nettigkeiten.
Von ihren Wohnzimmerfenstern aus haben die Baustraßen-Anwohner einen Panoramablick auf die Szenerie, die sich ihrer Darstellung zufolge täglich dort abspielt. „Es ist unerträglich. Wir kommen nicht zur Ruhe“, schildert eine Dame. Der Lärm, der Schmutz, das alles sei einfach zu viel. Sie zittere vor Aufregung und Unmut, sagt sie. Auf ihrem Esstisch liegt ein dickes Heft. Darin vermerkt sie die Fahrten der Lkw: Uhrzeit, Kennzeichen. Alles ist tabellarisch festgehalten. Vor allem die Fahrten am späten Abend und frühen Morgen, wie die am Dienstagabend nach 19 Uhr – eigentlich dürfte nach 18 Uhr niemand mehr die Baustraße nutzen.
Es ist eine ganze Schar von Anwohnern, die Buch führt über das Lkw-Aufkommen auf der Baustraße. „Immer wieder kommen Baufahrzeuge den Berg nicht hoch. Eigentlich müssen sie ja Schrittgeschwindigkeit fahren. Aber es fährt keiner Schritt. Denn wenn sie das tun, kommen diese schweren Fahrzeuge den Berg gar nicht hoch“, erklärt eine Anwohnerin. Das habe ihr ein Lkw-Fahrer gesagt. Es gibt hier auch Anwohner, die Klage eingereicht haben. Gegen die Baustraße. Mit der Hoffnung auf eine Änderung der Lage. Mit der Hoffnung auf eine Verlegung der Baustraße. Viele Anwohner sind mit ihren Nerven am Ende.[…]