Übergabe der Petition an OB Claus Kaminsky
Die Interessengemeinschaft Bauvorhaben Mittelbuchen Nordwest hat Oberbürgermeister Claus Kaminsky eine Petition mit 605 Unterschriften übergeben.
Darin kommt ihre Sorge zum Ausdruck, dass sie die geplanten 123 Wohneinheiten im Neubaugebiet Mittelbuchen Nordwest für „zu viel, zu hoch und zu eng gebaut“ ansehen. Zudem sind sie mit der vorgesehenen Verkehrsanbindung über die Oberdorfelder Straße und die die den Schulweg kreuzende Baustraße nicht einverstanden.
Der OB sicherte zu, das Projekt mit Hilfe der engagierten Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Gleichwohl müsse er angesichts des im Rhein-Main-Ballungsraum vorhandenen Siedlungsdrucks „am Ende abwägen zwischen dem Gemeinwohl und legitimen Einzelinteressen“.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Interessengemeinschaft – es gibt inzwischen in Mittelbuchen zusätzlich eine Bürgerinitiative – versicherten Kaminsky, sie seien nicht gegen das Neubaugebiet, sondern gegen die Art des Bauens, die Baudichte, die Verkehrsbelastung und für die Sicherheit der Schulkinder auf den Straßen und Gehwegen überall in Mittelbuchen.
Der Oberbürgermeister entgegnete, seit Planungsbeginn habe sich der Status des Verfahrens im Sinne der Interessengemeinschaft geändert. So sehen Bien Ries als Bauherr und die Firma Terramag als Projektentwicklerin mittlerweile niedrigere Höhen für die Randgebäude im Übergang zu bestehenden Wohnhäusern vor.
Die ins Rathaus gekommenen Mittelbücher zeigten sich zufrieden mit dem aktuellen Gesprächskontakt zum städtischen Planungsamt und zu Terramag, ohne dass beide ihnen etwas versprochen hätten. Sie sprachen sich für stets guten Informationsaustausch aus. Kaminsky bedankte sich für das Bürgerengagement. Er forderte dazu auf, im Austausch der Argumente die Streitkultur auch weiterhin zu wahren.
Der Oberbürgermeister betonte, dass die Stadt Hanau bei diesem Bauvorhaben die Bürgerinnen und Bürger „weit über das hinaus beteiligen, was uns gesetzlich vorgeschrieben ist“.
– So folgt einer öffentlichen Bürgerinformation im November 2016 eine zweite im Juni 2017. –
Wenn am Ende die Stadtverordneten einen Satzungsbeschluss fällten, dann sei ihm „wichtig, dass jedes Argument gehört, gewichtet und in die Abwägung eingeflossen“ sei. Das bedeute nicht, jedes vorgetragene Argument als so gewichtig einzustufen, dass nicht gebaut werde. Über den Siedlungsdruck mit entsprechendem Handlungserfordernis hinaus böten die sich ansiedelnden Neubürger für die Stadt Hanau die Chance, dank steigender Steuereinnahmen auch für Alteingesessene die gewohnten kulturellen und sozialen Standards zumindest zu wahren.
Quelle: J.Haas-Feldmann/presse-service.de