Presseerklärung zum aktuellen Stand
Presseerklärung – IG Neubaugebiet Mittelbuchen-Nordwest.
Nach der letzten Bürgerversammlung am 20.06.2017, bei der über 350 Personen anwesend waren, mussten wir leider feststellen, dass die Stadt und der Bauträger die Ängste und Bedenken der Bürger in keiner Weise in ihre weitere Planung aufgenommen haben.
Es wurden lediglich an ein paar wenigen Häusern Veränderungen vorgenommen, die Bebauungsdichte und die Höhe fast aller Neubauten (130 Wohneinheiten 12 Meter hoch) bleiben nach wie vor gleich.
Wir mussten auch zur Kenntnis nehmen, dass man uns in der Vergangenheit nicht die ganze Wahrheit gesagt hat, zum Beispiel was die Bebauungsdichte angeht. Auf den Einwand hin, dass der Baukorridor für dieses Baugebiet zwischen 90 und 135 Wohneinheiten liege und man auch mit Genehmigung darunter bleiben könne, gab es schlicht keine Antwort.
Auch beim Verkehrskonzept bleibt alles beim Alten, da man sich auf das Verkehrsgutachten bezieht, welches den zusätzlichen Verkehr für gut verkraftbar hält.
Bei dem Verkehrsgutachten wird immer darauf hingewiesen, dass der zu erwartende zusätzliche Verkehr den gesetzlichen Richtlinien in Städten entspräche. Dass Mittelbuchen nun aber ein abgetrennter, dörflicher Stadtteil ist und schon jetzt mit extremem Verkehrsaufkommen zu kämpfen hat, wird einfach ignoriert.
Wir befürchten nach wie vor, dass die Zubringerstraße nach Beendigung der Bauarbeiten über das Baugebiet West geplant ist. Die Stadt muss dies nicht im Vorhinein offenlegen.
Aber auch wenn der Verkehr durch das alte Wohngebiet, Oberdorfelderstraße, Höhenstraße, Altkönigstraße rollen sollte, wäre das eine Katastrophe für die jetzigen Anwohner und auch für die neuen Mitbürger.
Zum Thema Feldhamster haben wir mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass der Bauträger nun noch ein zweites Naturschutzgutachten beauftragt hat.
Es gibt bereits ein Gutachten, welches die Umsiedlung des Feldhamsters durchaus kritisch betrachtet! In dem 2. Gutachten ist die Umsiedlung plötzlich kein Problem mehr, es soll sogar zum Vorteil für den Hamster sein, wenn er auf eine neue Fläche umgesiedelt wird.
Es gab allerdings in der Vergangenheit noch keine dokumentierte, erfolgreiche Umsiedlungsaktion bei Feldhamstern. Auf Nachfrage bei der Bürgerversammlung, Beispiele für erfolgreiche Umsiedelungen zu nennen, schwieg man sich aus!
Es entsteht der Eindruck, dass man mit dem Ergebnis des 1. Gutachtens nicht zufrieden war und nun einen Gutachter gefunden hat, mit welchem man zum erwünschten Ergebnis gekommen ist!
Es scheint auch hier niemanden zu interessieren, dass es EU Gesetze gibt, die eine Umsiedlung von Feldhamstern fast unmöglich machen! Die Zustimmung zu einer Umsiedlung der Hamster erteilt die untere Naturschutzbehörde Hanau, welche unserer Meinung nach nicht unabhängig agieren kann, weil sie im Gegensatz zu vielen anderen Städten dem Oberbürgermeister, Herrn Kaminsky, unterstellt ist.
Wir sehen hier einen starken Interessenskonflikt!
Wir finden es auch sehr bedauerlich, dass sich die Verbände: NABU, HGNO und der BUND bisher kaum für diese Population öffentlich eingesetzt haben. Wir hoffen, dass es hier noch Bewegung in die Sache kommt.
Wir verstehen auch nicht warum die Stadt an diesem Baugebiet so festhält, es gibt im Moment in Hanau viele brachliegende Bauflächen. Warum muss oder will die Stadt Hanau in Mittelbuchen auf 4 Ha 130 Wohneinheiten bauen? Dieses vorgesehene Bauland wurde in den letzten Jahren von den Bauern in einer vorbildlichen ökologischen Weise bearbeitet. Wir haben dort extrem gesunden und wertvollen Boden sodass sich sogar wieder Feldhamster ansiedeln konnten.
Obwohl die SPD, die Grünen und auch die CDU in ihren Parteiprogrammen für den Erhalt und den Schutz der Natur, des Klimas und auch für eine umweltfreundliche und sich anpassende Bebauung stehen wollen, scheint dies im konkreten Fall keine der Parteien in Hanau und in der Landesregierung wirklich zu interessieren.
Hier fühlt man sich auch als Wähler im Stich gelassen!