Hamster-Tod wird in Kauf genommen
Christoph Happich aus Mittelbuchen äußert sich zum Thema Feldhamster und das Umpflügen des Ackers (HA 27.03.2018):
Jetzt werden endlich Nägel mit Köpfen gemacht. Der Feldhamster, der den Fortschritt des geplanten Bauvorhabens Mittelbuchen Nordwest mit behindert, wird vertrieben. Aber offizielle Sprachregelung darf das natürlich nicht sein, denn der Hamster ist ja durch die Aufnahme in der Roten Liste ganz besonders geschützt.
Die letzten Jahre wurde das Areal hamsterfreundlich bewirtschaftet, zur Ernte ein Kornstreifen belassen, um dem Hamster Schutz und Nahrung zu geben, und es war geplant, diesen von Steuergeldern subventionierten Anbau auch fortzuführen. Gerade in diesem Areal zwischen Mittelbuchen und Wachenbuchen schien es eine Chance zu geben, dass der Hamster nicht aussterben muss. Jetzt wird die Hamsterdämmerung folgen, da der Investor zusammen mit einem willfährigen Bauern dort den Boden massiv gepflügt hat und dort Mais anbauen will.
Was dem Außenstehenden als Maßnahme erscheinen mag, den Acker noch bis zum endgültigen Baubeginn zu nutzen, ist in Wirklichkeit der „unschöne“ Plan, den Hamster zu vergrämen. Töten darf man ihn nicht, entnehmen und stören auch nicht. All das steht in den EU-Richtlinien, die geltendes Gesetz sind und nach denen ein Zuwiderhandeln hart bestraft werden kann.
Mais macht den Boden hart, er ist eine absolut ungeeignete Nahrung. Und durch das jetzt vorgenommene Pflügen verliert der Hamster jeden Schutz und ist seinen natürlichen Feinden wie Raubvogel oder Fuchs hilflos ausgeliefert. All das wissen die Verantwortlichen der Stadt, der Investor und alle, die derzeit mit dem Feldhamsterthema zu tun haben.
Die laufende Maisanbau-Aktion wird vermutlich als turnusmäßige Fruchtfolgenänderung deklariert werden und somit als rechtlich einwandfrei. Aber es ist moralisch und ethisch verwerflich, wenn man durch das bewusst hamsterschädigende Anbauen von Mais den Hamster vergrämen will und es sogar, durch extrem tiefes Pflügen, in Kauf nimmt, ihn zu töten!
Der üble Nachgeschmack bleibt und zeigt, dass den Vorhabenträgern Stadt und Investoren sowohl der Naturschutz als auch die Sorgen, Bedenken und zu erwartenden Beeinträchtigungen der Bürger aus Mittelbuchen vollkommen egal sind.
Christoph Happich Mittelbuchen