Im Sinne der Partei?
Im Hanauer Anzeiger vom 24. März 2018 wurde ein Leserbrief veröffentlicht, in dem sich „zahlreiche“ Mittelbuchener Bürger schriftlich von dem vorangegangenen Leserbrief von Stephan Bader distanziert haben (in diesem Leserbrief wurde der Umgang der Stadt Hanau mit dem Bauvorhaben Mittelbuchen Nord-West kritisiert).
Ganze zwölf Bürgerinnen und Bürger hatten ihren Namen unter den Leserbrief mit der Überschrift „Chancen erkennen und ergreifen“ gesetzt, davon gehören allerdings alleine sieben Personen der SPD-Fraktion im Mittelbuchener Ortsbeirat an unter der Führung von Frau Caroline Geier-Roth oder sind Angehörige.
Größtenteils sind die Unterzeichner auch nicht direkt von dem neuen Baugebiet betroffen, da sie weit genug davon weg wohnen. Ein Ortsbeirat sollte jedoch die Sorgen und Bedenken aller Bürger des Ortes im Blick behalten, auch wenn diese nicht die persönliche Meinung widerspiegeln. Immerhin sind nach zwei Offenlegungsterminen insgesamt über 450 Einwendungen gegen das geplante Baugebiet bei der Stadt Hanau eingegangen.
Über die Hälfte des Dorfes wird direkt über die Bebauung oder indirekt über eine Zunahme des Verkehrs auf den engen Straßen betroffen sein. Das in dem Artikel gepriesene „strukturelle Wachstum“ konnten die zwei vorangegangenen Neubaugebiete im Osten und Westen des Dorfes schon nicht bringen. Daher ist nicht zu erwarten, dass das Baugebiet Nord-West, welches noch weiter von der Ortsmitte entfernt liegt, die Ortsmitte revitalisieren wird.
Eine wirklich konkrete Zusage für eine KiTa-Erweiterung und eine U3 Betreuung existiert ebenfalls nicht.
Hier wurde ganz klar die Chance vertan, als Ortsbeirat über Parteiinteressen hinweg auf seine Bürger zuzugehen und die vielfach geäußerten Bedenken gegen das Neubaugebiet ernst zu nehmen.
Bemerkenswert ist auch, dass dieser Brief direkt an den Leserbrief des Parteigenossen Herrn Kaminsky angeschlossen war, evtl. um hier den Schulterschluss mit der Stadt Hanau zu verdeutlichen?
In dem Leserbrief von Herrn Kaminsky werden schließlich auch die Bedenken von über 250 betroffenen Bürgern als „Partikularinteressen“ kleingeredet.
Im Gegensatz dazu dient das Interesse eines Bauinvestors und der Stadt Hanau 123 Wohneinheiten zu vermarkten laut Herrn Kaminsky dem Allgemeinwohl.
Janine Schroller Hanau 03.04.2018