Infrastruktur

Die ohnehin stark belastete Infrastruktur kann dem geplanten Zuzug nicht gerecht werden.

In den bisherigen Betrachtungen zur Infrastruktur wurde noch nicht berücksichtigt, dass sich, in dem seit 40 Jahren bestehenden Wohngebiet, die Altersstruktur und der Bevölkerungszuwachs in den nächsten 15 -20 Jahren drastisch ändern wird.

Wasserversorgung:
Die Versorgung im westlichen Teil von Mittelbuchen wurde für den jetzigen Bestand an Häusern/ Anwohnern konzipiert. Anwohner aus der Fichtelgebirgsstraße und der Westerwaldstraße berichten, dass der Wasserdruck an manchen Tagen gerade so zum Duschen reicht. Im Sommer reicht der Wasserdruck oft nicht einen Rasensprenger zu bewegen.

In der Offenlegung/ Begründung Punkt 8.1 wird vom Brandschutzamt gefordert, dass 48 Kubikmeter Löschwasser zur Verfügung stehen müssen.
Die Aussage der Stadt, dass die Wasserversorgung durch das vorhandene Netz gesichert sei und somit diese Forderung erfüllt werden könne bezweifeln wir.

Abwasser/ Oberflächenwasser:
Auch die Abwassersituation kann nicht zufriedenstellen. Das Kanalnetz ist für die jetzige Bebauung berechnet und bereits an der Grenze der Leistungsfähigkeit angelangt (siehe Hochwasser in Juni 2016). Das anfallende Regenwasser aus dem Neubaugebiet soll, nicht wie bisher in Entwässerungsgräben, sondern in die Mischwasser-Kanalisation eingeleitet werden.

Hochwasser-Schutzmaßnahmen die geplant und teilweise ergriffen wurden wirken sich eher im alten Dorfbereich aus und nicht in der Oberdorfelder Straße/ Kilianstädter Straße. Regen-Rückhaltemaßnahmen im Neubaugebiet können für eine Abfluss-Verzögerung sorgen. Dass sie eine Überschwemmung, wie im Juni 2016, verhindern können bezweifeln wir aber.

Winterdienst im Westteil Mittelbuchen:
Wie wir in den ersten Januarwochen 2017 wieder einmal sehen konnten, findet in der Altkönigstraße kein Winterdienst statt.
Wir erhielten die Auskunft, dass der Räum- und Streuwagen die Steigung nicht bewältigen kann.

Entsprechend muss davon ausgegangen werden, dass bei Glätte und Schnee der Verkehr aus dem Neubaugebiet vor allem über die Westerwald- und Schwarzwaldstraße sowie die Höhenstraße fließen wird.

Ärztliche Versorgung und Rettungswege:
Die einzige Arztpraxis im Ort ist heute schon ausgelastet und müsste zukünftig Leistungen für weitere 200 Bürger übernehmen.
Hier muss dringend geprüft werden, ob die zusätzliche Versorgung gewährleistet werden kann.

Rettungswagen und Feuerwehr werden im Notfall das Neubaugebiet nur über die Höhenstraße erreichen können.
Nach dem Abzweig in die Straße Am Schwaberg gibt es KEINE alternative Zufahrt.

Bei einer Gefahrensituation im Brandfall oder einem Einsatz von Notarzt und Rettungswagen in diesem Bereich, kann keiner der Anwohner hinter dieser Stelle erreicht werden, bzw. das Wohngebiet verlassen.

Kindergarten:
Die Stadt plant einen neuen Kindergarten zu bauen. Der Standort wird zurzeit noch gesucht. Möglicherweise soll er im Bereich hinter der Mehrzweckhalle entstehen. Es wird am Ende davon abhängen, ob es im Haushaltsplan dafür noch Mittel gibt.
An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass im jetzigen Kindergarten die Betreuung zum Teil immer noch in Containern statt findet. Und das seit vielen Jahren. Verbesserungen und Neubau wurden immer wieder zurückgestellt.

Wertminderung durch Bauschäden:
Durch die neue Bebauung entsteht eine massive Wertminderung der Häuser der Alt-Anwohner im direkten Nachbarschaftsbereich.
Eventuell notwendige Grundwasser-Absenkungen können zu Setzrissen in den Bestandshäusern führen. Die Straßen werden durch die schweren Baufahrzeuge erheblich beschädigt, da sie für solche Belastungen nicht ausgelegt wurden. Eine Wiederherstellung darf nicht auf die Alt-Anwohner umgelegt werden.

Wir bestehen auf dem Verursacherprinzip.

Anbindung Stadtbus:
Über die Altkönig- bzw. Höhenstraße wird ein Stadtbus das Neubaugebiet nicht erreichen können. Dies wurde bereits vor Jahren getestet und als nicht praktikabel verworfen, da es auch keine Wendemöglichkeit für einen Bus gibt. Der städtische Bus verkehrt nur 1x pro Stunde.
Das bedeutet, dass es für die Neubürger keine Alternative zum eigenen Fahrzeug geben wird.

Parksituation:
Um die Anbindung des Neubaugebiets wie geplant vornehmen zu können, muss es im gesamten Verlauf der bestehenden Straßen zu Parkverboten kommen. Diese Einschränkungen werden viele Alt-Anwohner stark belasten, da es eben nur diese Parkplätze am Straßenrand gibt. (außer in der Altkönig- Fichtelgebirgsstraße)

Wir halten die Anzahl der geplanten Parkplätze im Neubaugebiet für nicht ausreichend. Es wird dazu kommen, dass die Neu-Anwohner zusätzlich in den jetzt schon bestehenden Wohnstraßen parken werden.

Wir fordern, dass die Infrastruktur an die wachsende Bevölkerung angepasst wird.